Alltag und Schule gut im Griff - Teil 2
Alltag und Schule gut im Griff Teil 1 Alltag und Schule gut im Griff Teil 3
Entspannt Lernen
Auch ohne ADHS tun sich viele Kinder mit dem Schulstart schwer. Doch an kleine Leute, die ohnehin nicht lange stillsitzen und sich auf etwas konzentrieren können, stellt der Eintritt in diesen neuen Lebensabschnitt noch höhere Anforderungen.
Oft genügt schon eine Kleinigkeit, um ihre Gedanken im Unterricht auf Abwege zu führen. So schnell sind sie mit anderen Dingen als dem kleinen Einmaleins beschäftigt, basteln Papierflieger oder träumen vor sich hin und hören nicht, was die Lehrerin sagt.
Sie kippeln mit dem Stuhl, stören den Unterricht und vergessen ihre Hausaufgaben und die Turnschuhe. Und nicht selten haben sie Probleme mit dem Lesen, Schreiben oder Rechnen und kommen langsamer voran als ihrer Klassenkameraden.
Doch keine Angst:
Das heißt natürlich nicht gleich, dass ADHS-Kinder Schulversager sind!!!Davon kann wirklich keine Rede sein. Sie brauchen jedoch in den meisten Fällen etwas mehr und etwas länger Unterstützung als andere Kinder, um sich im Schulbetrieb zurechtzufinden - und vor allem, um das Lernen zu lernen.
Doch wenn man seinem Kind von Anfang an dabei hilft, am besten in Zusammenarbeit mit den Lehrern, ist nicht lästig und langweilig, sondern macht Spaß.
Dann wird es dem Kind mit der Zeit auch gelingen, die Anforderungen zu erfüllen und mit Freude erfolgreich zu lernen, ganz entspannt. Und man kann sich zusammen mit dem Kind über gute Zeugnisse freuen.
Hausaufgaben ohne Stress
Fangen wir doch gleich einmal mit einem der größten Schulprobleme von ADHS-Kindern an:
- den Hausaufgaben, ein absolut leidiges Thema für alle Beteiligten.
Ständig gibt es Ärger, Frust und nicht selten Tränen. Meist sind Hausaufgaben der Stoff für immer neue Konflikte - oft vom ersten bis zum letzten Schultag. Ohne Stress läuft gar nichts, und alle sind genervt.
Dieser Dauerzoff belastet aber nicht nur die Atmosphäre in der Familie, sondern nimmt den Kindern auch jegliche Lust auf Schule und Lernen.
Das muss nicht sein !!! Mit gezielter Hilfestellung kann man als Elternteil viel dazu beitragen, dass das Kind seine Hausaufgaben leichter bewältigt, motivierter ist und mehr Spaß an der Schule und am Lernen bekommt.
Gute Bedingungen schaffen
- Man sollte von Anfang an eine Zeit für die Hausaufgaben fest setzen. In den allerersten Tagen darf man noch etwas experimentieren, um herauszufinden, wann das Kind am besten arbeiten kann. Aber dann sollte die Arbeitszeit wirklich feststehen. Sonst öffnet man der "Aufschieberitis" sofort Tür und Tor.
- Man sollte dem Kind auch gleich einen festen Arbeitsplatz einrichten. Sicher, die erste Zeit wird das Kind seine Hausaufgaben garantiert in der Nähe der Eltern erledigen. Doch mit der Zeit sollte es besser an seinen eigenen Schreibtisch umziehen.
- Wichtig ist, dass alle Störquellen wie Radio, Fernseher, lärmende Geschwister, Dauertelefonate ausgeschaltet werden - das lenkt nur unnötig ab.
Ordnung halten
- Den Arbeitsplatz des Kindes sollte man zur "Spielzeug- und Müllfreien Zone" erklären. Notfalls bastelt man gemeinsam ein rotes Verbotsschild, das man dort zur Erinnerung aufhängt.
- Dafür sorgen, dass der Arbeitsplatz des Kindes jeden Tag, am besten sofort nach den Hausaufgaben, aufgeräumt wird - und in naher Umgebung keine Ablenkung lockt.
- Auch der Schulranzen sollte täglich nach den Hausaufgaben gepackt und für den nächsten Tag startklar gemacht werden.
- Einmal in der Woche ist Ausmisten angesagt. Also wirklich alles aus dem Schulranzen räumen, sortieren, lose Blätter ab heften und den Ranzen neu einräumen.
- Das Kind sollte von Anfang an ein farbiges Ordnungssystem benutzen. Man sollte ihm, auch wenn es in der Schule nicht ausdrücklich verlangt wird, für jedes Fach eine Mappe in einer speziellen Farbe kaufen. Zu Hause gibt es Ordner in den gleichen Farben. Darin kann das Kind ältere bearbeitete Blätter ablegen, damit die Schulmappen nicht überquellen. Stehsammler und Sammelboxen in diesen Farben bieten Platz für weitere Materialien zum Fach.