Alltag und Schule gut im Griff 

08.09.2017

AD(H)S ist nicht wie Schnupfen. Es verschwindet nicht einfach wieder, egal ob man etwas dagegen tut oder nicht.

AD(H)S ist eine chronische Störung. Sie gehört zu dem Kind wie zu einem anderen eine Allergie. Ohne eine Behandlung durch Ärzte und andere Fachleute geht es deshalb nicht - und das oft über Jahre hinweg.Das fordert die Eltern enorm, nicht selten bis an die Grenzen der Belastbarkeit:

  • Termine organisieren und regelmäßig wahrnehmen, auch wenn das weite Fahrwege und erhebliche Einschränkungen im Alltag bedeutet.

  • Sich immer wieder für das Kind engagieren, ohne dass dabei der Rest der Familie zu kurz kommt.

  • Rückschläge verkraften und trotzdem Mut und Hoffnung nicht verlieren, auch wenn die eigenen Nerven irgendwann blankliegen und man manchmal sogar das Gefühl hat, die Behandlung würde nichts bringen.

Nicht Aufgeben!!! Man sollte sein Kind als einzigartigen Menschen mit individuellen Bedürfnissen, Ideen und Fantasien betrachten und ihm Helfen, seine Fähigkeiten zu entwickeln und seine Ziele im Leben zu finden und zu verfolgen.


Coaching im Alltag


Die Eltern sind also in jeder Hinsicht wichtig für das Kind, als sein Coach. Dabei geht es nicht um Höchstleistungen wie im Spitzensport. Vielmehr sollte man als guter Coach Hilfestellung bei der Lösung von Problemen leisten und dem Kind den Rücken stärken.


Dabei sollten jedoch folgende Regeln beachtet werden:


  • Man sollte die Schwächen des Kindes tolerieren, versuchen diese auszugleichen und die Stärken gezielt fördern.
  • Das Kind als Persönlichkeit wahrnehmen, und ihm Zeit geben für seine ganz eigene Entwicklung in seinem ganz eigenen Tempo.
  • Auf das, was alles in dem Kind steckt vertrauen. Das Kind ermutigen, dass auch selbstbewusst zu zeigen, aber auch Verantwortung für sein Tun zu übernehmen.
  • Dem Kind helfen, mit Niederlagen, Rückschlägen und Frust umzugehen, Konflikte befriedigen und friedfertig lösen zu lernen.
  • Dem Kind Liebe, Geborgenheit und auch Aufmerksamkeit schenken, die es so dringend braucht.
  • Das Kind an seinen eigenen Erfahrungen wachsen lassen. Ihm dabei Hilfe zur Selbsthilfe anbieten und ihm immer wieder zeigen, dass es das ganz alleine schafft.

Denn als Coach kann man das Kind zwar unterstützen, abnehmen kann man ihm aber nichts. Seinen Weg muss das Kind schon selbst gehen. Schließlich soll es ja irgendwann auch auf eigenen Füßen stehen können. Der größte Erfolg für einen Coach ist, sich selbst überflüssig zu machen!


Entspannter durch den Alltag

Bis das Kind auf eigenen Beinen steht, liegt aber noch ein hartes Stück Arbeit vor den Eltern. Ein AD(H)S-Kind zu erziehen ist eine gewaltige Aufgabe, eine große Herausforderung für die ganze Familie.

Diese sollte man annehmen, und gespannt darauf sein, was jeder neue Tag bringt. Es erwarten einen mit Sicherheit nicht nur unangenehme Überraschungen!

Vielmehr wird man auch wunderbare Dinge mit seinem Kind erleben. Aber man sollte ehrlich sein - im eigenen Interesse und vor allem im Interesse seines Kindes.


Es ist zwar gut gemeint, wenn man kritiklos zu seinem Kind stehen will. Doch wenn dafür Probleme unter den Teppich gekehrt werden, nützt das dem Kind auf Dauer gar nichts.

Besser ist es, sie gemeinsam anzugehen und sich zusammen im Alltag immer weiter voran zu tasten - Tag für Tag und Schritt für Schritt.


Dann wird man selbst vielleicht irgendwann tatsächlich als Coach entbehrlich sein.


Das eigene Leben in den Griff bekommen

Das Hemd hängt aus der Hose, die Haare sind ungekämmt, die Hefte verschmiert, das Zimmer ist zugemüllt, und im Rechenbuch hat Apfelsaft Flecken hinterlassen.

Genauso ist es, werden betroffene Eltern jetzt wahrscheinlich zustimmen - leider.


ADHS-Kinder hinterlassen bei ahnungslosen Zeitgenossen schnell den Eindruck, dass sich niemand so recht um sie kümmere. Doch in der Regel ist das keineswegs der Fall. Das Problem ist nur: Alle elterliche Fürsorge und ein Rundum-Versorgungservice nützen hier wenig.
 

Diese Kinder sind oft einfach nur unordentlich und chaotisch - auch wenn sie es selbst gar nicht sein wollen. Sie schaffen es nicht, vorausschauend zu planen, sich selbst vernünftig zu organisieren. Da bleibt so manches Spiel in den Anfängen stecken, und auch so manche (Haus-)Arbeit wird nie erledigt.


Hier helfen nur klare Regeln (zu diesen komme ich in einen späteren Artikel), feste Strukturen, eine strikte Disziplin und konsequente Kontrolle, um tägliche Pflichten zu schaffen und das ganze Chaos in für alle erträglichen Grenzen zu halten.


Dies gilt natürlich insbesondere für alles, was mit der Schule zusammenhängt.

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