Woran erkennt man ADHS ?

06.09.2017

Als erstes einmal daran,

  • wie sich ein Kind verhält

  • was es in bestimmten Situationen tut

  • was ihm gut gelingt ihm weniger gut gelingt.

Die typischen Merkmale aufmerksamkeitsgestörter (ADHS) Kinder:

Ablenkbar und nicht bei der Sache

Aufmerksamkeitsgestörten Kindern fällt es äußerst schwer, sich über längere Zeit bestimmten Aufgaben zuzuwenden. Stattdessen wechseln sie häufig zu neuen Aktivitäten.

Diese mangelnde Fähigkeit, bei einer Sache zu bleiben, wird in der Regel erstmals im Kindergarten, spätestens aber im Schulalter deutlich. Denn erst dann werden konkrete Anforderungen an die Aufmerksamkeit der Kinder gestellt und man erwartet von ihnen dann längere Aufmerksamkeitsspannen.

Aufgedreht und kopflos drauflos

Was bei ADHS Kindern meistens als erstes auffällt, ist ihr

  • unruhiges

  • zappeliges

  • rastloses

Verhalten.

Die Kinder springen herum, trommeln auf den Tisch, schaukeln mit dem Oberkörper etc. Sie scheinen eigentlich nie richtig zur Ruhe zu kommen. Sie sind einfach "aufgedrehter" als andere Kinder.

Das fällt besonders dann auf, wenn eigentlich ruhigeres Verhalten gefordert ist, wie z.B.

  • beim Essen
  • beim Hausaufgaben machen
  • im Unterricht.

Die Kinder machen das nicht mit Absicht. Sie können einfach nicht überlegter Handeln! Ideen, die Ihnen durch den Kopf gehen, wollen sie gleich ausführen. Eifer und Ungeduld verselbständigen sich, und die Kinder scheinen einfach keine Zeit zum Überlegen zu haben.

Diesen starken Bewegungsdrang kann man bei vielen - längst aber nicht bei allen - aufmerksamkeitsgestörten Kindern beobachten. Denn ca. 1/5tel dieser Kinder fällt nicht durch übermäßigen Bewegungsdrang auf.

Diese sind eher

  • scheu
  • ängstlich
  • in sich gekehrt.

Diese Kinder lassen sich zwar auch leicht ablenken, aber fallen mehr durch Träumen und Trödeln auf.

In bestimmten Situationen

Allerdings kann man nicht behaupten das diese Kinder überhaupt nicht aufmerksam sein können. Sie können nur wenn es darauf ankommt, weniger lange bei der Sache bleiben.

Für Sie ist also eine an ihrem Alter gemessen zu geringe Aufmerksamkeitsleistung typisch. Dieser Rückstand gegenüber anderen Kindern ist besonders dann zu sehen wenn:

  • die Kinder nicht nach eigenen, sondern nach fremden Regeln spielen sollen.

  • eine Aufgabe für das Kind nicht mehr neu und interessant ist

  • die Aufmerksamkeit länger beansprucht wird, wobei sich das Kind selbst steuern muss (ihm von einem Erwachsenen nicht ganz genau vorgegeben wir was es machen soll).

Bei den Kindern gibt es bei neuen, sehr interessanten und rasch wechselnden Angeboten, (Fernsehen, Videospiel etc.), kaum Probleme. Das liegt daran, dass sie sich dann nicht länger mit einer mäßig spannenden Sache auseinandersetzen müssen, sondern wechselnde Inhalte erleben oder fortlaufend von einem Erwachsenen angeleitet und motiviert werden.

Diese ziehen aber daraus den Schluss:

" Das Kind kann schon, wenn es nur will!"

ABER:

Dauert etwas länger, dann verschlechtert sich die Ausdauer rapide. Die Kinder werden unruhig, unaufmerksam und impulsiv. Das liegt daran, dass eine Situation, ein Gegenstand oder eine Tätigkeit für sie sehr schnell an Reiz verliert. Für sie werden Dinge viel schneller uninteressant als für andere Kinder. Sie können ihr Verhalten dann nicht mehr kontrollieren.

Besonders auffällig werden die Kinder in den Situationen, welche ihnen sehr viel Selbstdisziplin abverlangen und bestimmte Anforderungen stellen, z.B.

  • der Schulunterricht

  • die Hausaufgaben

  • ein Essen im Restaurant oder bei Familienfesten daheim

  • ein Kindergeburtstag

  • Gruppenspiele

  • Arztbesuche

  • Familienbesuche.

All diese Situationen haben eins gemeinsam. Nämlich das sie die Einhaltung bestimmter Regeln, längerfristige Aufmerksamkeit und die Unterdrückung verschiedenster Handlungsimpulse verlangen (Späßchen machen oder mit den Banknachbarn reden).

Aber ab welchen Ausmaß sind Unaufmerksamkeit, Unruhe und Voreiligkeit bedenklich?

Zum einem hängt es vom Maßstab ab, den man legt. Da es sich ja schließlich um Kinder (in der Entwicklung) geht, darf man nicht voreilig von einer Aufmerksamkeitsstörung reden.

Forscher und Ärzte sprechen erst dann von einer Aufmerksamkeitsschwäche, wenn das Kind dadurch in seinem täglichen Verhalten beeinträchtigt wird. Erst wenn ernst zu nehmende Schwierigkeiten im Alltag des Kindes auftreten, darf man annehmen, dass eine Aufmerksamkeitsstörung besteht.

!!!Achtung!!!

Nicht alle Schwierigkeiten sind Aufmerksamkeitsstörungen!

Bei einer ADHS bleibt es in der Regel nicht bei den genannten Schwierigkeiten. Es stellen sich weitere Komplikationen ( Aggressivität, niedriges Selbstwertgefühl, Lernstörungen) ein. Diese Komplikationen sind nicht selten die unmittelbare Folge von ADHS.

Mit diesen Folgen werden Aufmerksamkeitsstörungen zunehmend komplizierter. Denn über die ursprünglichen zwei Grundsymptome hinaus sind Kind und Familie mit einer Vielfalt weiterer Probleme konfrontiert. Insofern ist es mehr als berechtigt, dass sich Eltern, Verwandte und Lehrer um die weitere Entwicklung des Kindes sorgen.



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