Was ist häusliche Gewalt?

08.09.2017

      Häusliche Gewalt bezeichnet körperliche, sexuelle, psychische und wirtschaftliche Gewalt bzw. Gewalttaten zwischen Menschen, die in einem Haushalt zusammen leben.


    Häusliche Gewalt ist die am weltweit am stärksten verbreitete Menschenrechtsverletzung.


      Unter den Oberbegriff der häuslichen Gewalt fallen deshalb nicht nur Gewalt in Paarbeziehungen (vor, während und nach einer Trennung), sondern auch Gewalt gegen Kinder, Gewalt von Kindern gegenüber ihren Eltern, Gewalt zwischen Geschwistern und Gewalt gegen im Haushalt lebende ältere Menschen.


      Die meisten Untersuchungen unterscheiden zwischen zwei verschiedenen Arten von Gewalt.

      • gewalttätiges, auf die Situation bezogenes Konfliktverhalten
      • wiederholte, systematische Gewaltanwendung, die eine der Parteien in eine hierarchisch schwächere Position versetzt.


      Neben den aggressiven Handlungen eines oder beider Beteiligten ist häusliche Gewalt auch wenn:


      • eine emotionale Bindung zwischen der Gewalt ausübenden Person und dem Opfer besteht , welche auch mit einer räumlichen Trennung vorerst nicht beendet ist

      • die Gewalt wird in der Wohnung, im gemeinsamen Haushalt, d.h. im privaten Raum ausgeübt. Diese Tatsache hat Konsequenzen für das Sicherheitsgefühl des Opfers

      • die körperliche und/oder die psychische Integrität des Opfers wird durch die aggressive Handlung wiederholt verletzt
  • die Gewalt ausübende Person nutzt ein existierendes Machtgefälle zu seinem Opfer aus oder schafft ein solches, um es anschließend auszunutzen.




Welche Formen von häuslicher Gewalt gibt es?


Körperliche Gewalt

Zu körperlicher bzw. physischer Gewalt zählen alle Angriffe gegen Körper und Leben wie

  • Schlagen
  • Stoßen
  • Schütteln
  • Beißen
  • Würgen
  • mit Gegenständen werfen
  • andere tätliche Angriffe.


Sexuelle Gewalt

Zu sexueller Gewalt zählen alle Handlungen gegen die sexuelle Selbstbestimmung wie

  • Vergewaltigung
  • sexuelle Nötigung
  • Degradierung zum Sexobjekt
  • Zwang zur Prostitution.


Psychische Gewalt

Zu psychischer bzw. emotionaler Gewalt zählen alle Handlungen gegen die psychische Stabilität wie

  • Drohungen
  • Nötigung
  • Nachstellen (Stalking)
  • Freiheitsberaubung
  • Beschimpfung
  • Bevormundung
  • Demütigung
  • Einschüchterung
  • emotionale Manipulation
  • Verbote
  • Kontrolle und Bespitzelung von Sozialkontakten usw.


Wirtschaftliche Gewalt

Zu wirtschaftlicher bzw. ökonomischer Gewalt zählen alle Handlungen gegen die wirtschaftliche bzw. finanzielle Selbständigkeit bzw. Unabhängigkeit

  • vollständiges oder teilweises Verbot von Arbeit oder bestimmten Arbeiten
  • vollständiger oder teilweiser Zwang zu Arbeit oder bestimmten Arbeiten
  • kein Zugang zum gemeinsamen Konto
  • Beschlagnahme des Lohns usw.



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